Sines

Unser Watermaker war leer, da dieser nach längerem Nichtgebrauch 15 min mit Süßwasser gespült werden muss und mein Mann diese Rückspülungsfunktion einfach angelassen hat. Also wie wir den Wassertank oben teuer mit Landstrom aufgefüllt haben, ist das Wasser unten wieder rausgeflossen. Heute Morgen um 3.30 Uhr liefen wir aus unserer einigermaßen geschützten Bucht aus, damit uns der vorausgesagte zunehmende Hack am Freitagnachmittag nicht erwischt und wir es noch ins 50 Seemeilen entfernte Sines schaffen. Wir sind langsam um Cabo de Sao Vicente und dessen bergige Landzunge gemotort und haben der Dinge geharrt, die uns da draußen erwarten. Wäre es zu heftig geworden, hätten wir umgedreht und wären in unsere Bucht zurückgekehrt. Aber es war weniger Wind als erwartet, zwar immer noch gegen, aber nur ca. 20 Knoten. Die Wellen, die auf dem Atlantik länger sind, haben wir nicht genau von vorne, sondern mehr von Backbord genommen und so war es eine relativ angenehme Überfahrt nach Sines. Daniel hat die Wache komplett übernommen und wir konnten ausschlafen. Beim Anlaufen des Hafens von Sines um die Mittagszeit bemerkte Hendrik, dass wir unsere Rettungsinsel verloren haben. Die Wellen müssen sie abgeschlagen haben. Tolle Konstruktion. In Sines ist es sehr angenehm: wir liegen für günstiges Geld gut und geschützt, es gibt hier heiße Duschen mit viel Süßwasser, Strom und Wasser für das Boot und Wifi alles inklusive. Beim Einchecken gibt es Klärungsbedarf, weil wir von Gibraltar kommen und in einer Bucht Zwischenstopp gemacht haben, da der Menschenschmuggel hier ein großes Problem ist.

In der Rezeption treffe ich auf Martin Morgen, ein sehr netter älterer Herr, der mir erklärt, dass wir in Vasco de Gamas Geburtsstadt sind, wir unbedingt das schöne Städtchen Sines besuchen müssen und im auf dem Berg liegenden Castelo Black Pigs (schwarze Schweine) essen müssen. Das werden wir uns nicht entgehen lassen. Beim Starten des Watermakers haben wir den Stromanschluss gehimmelt und sind jetzt schon seit Stunden dran, dieses neue Problem zu beheben. Hendrik hat uns zwischenzeitlich mit neuen Vorräten aus der Stadt versorgt. Morgen früh wollen wir wieder zwischen 3 und 4 Uhr aufbrechen, um im Laufe des Tages in Lissabon anzukommen. Dort warten wir bis Sonntag auf die Schweizer Walter und Lisbeth, die uns ja dann bis nach Les Sables begleiten wollen. Gerade im Moment wurde nach 6 Stunden Suche das Stromkabel als defekt herausgefunden. Wir haben zwar ein neues Kabel, der spezielle Anschluss dafür liegt aber in der Garage in Spanien. Also hat Daniel den Anschluss vom alten auf das neue Kabel umgebaut und schon funktioniert alles. Bei so einem Segeltörn lernt man sehr schnell, wie wertvoll Strom und Wasser sind. Jetzt machen wir uns einen wohlverdienten schönen Abend in der Stadt.

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