Unser schöner Parasailor hat uns die ersten paar Tage wunderbar bei achterlichem Wind über den Atlantik gezogen. Wir waren richtig schnell und haben uns schon ausgerehnet, dass wir, wenn alles gut läuft, die Atlantiküberquerung in 12 Tagen schaffen könnten. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben wir ihn auch stehen lassen, da bis dahin noch keine Squalls zu erwarten waren und der Wind nicht all zu stark war. Bei Mondschein und wenig Welle rauschten wir gen Westen. Plötzlich gegen 6.00 Uhr (UTC) morgens war das Segel weg. Das Fall, welches das Segel hält, ist gebrochen. Der Parasailor war schon unter dem Boot. Wir haben versucht, ihn nach oben aufs Deck zu ziehen. Keine Chance. Das war viel zu schwer, hatte sich schon vorne verhakelt und war auch gerissen. Oberste Priorität bei so einer Aktion ist immer, dass das Segel nicht in die Schrauben kommen darf. Sonst sind wir manövrierunfähig und das ist gar nicht gut. Also hat Daniel die Leinen gekappt, uns so mit dem Boot rausgelotst, dass das Segel neben uns gegangen ist und sich irgendwann von uns gelöst hat. Das war´s mit dem Parasailor. Wir hatten ihn ja schon mal fast verloren, als unser Autopilot einfach abgebogen ist. Da konnte ihn Daniel zwar noch mit aller Kraft retten, hatte aber einen Bauchdeckenriss. Jetzt ist der Parasailor endgültig weg. Wir haben uns dann zwar hinterher geärgert, dass wir ihn nicht doch noch irgendwie aufs Boot gezogen haben, dafür ist es aber jetzt zu spät. Leider können wir auch kein anderes Vorwindsegel setzen, da wir ja kein Fall mehr dafür haben und ich Daniel verboten habe, in den Mast zu gehen und ein neues rein zu ziehen. So bringt uns jetzt unsere Genua voran. Wir sind zwar etwas langsamer und müssen kreuzen, da man die Genua nicht platt vor den Wind stellen kann, aber auch damit kommen wir irgendwann an. Dauert halt ein paar Tage länger. Nach dieser Aktion sind wir natürlich ein wenig geknickt, sonst geht es uns aber gut und wir genießen die Überfahrt. Wir haben herrlichen Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Zum Zeitvertreib lesen wir viel, spielen Backgammon oder schauen, wie gestern, bis in die Nacht DVDs. Das kann man aushalten. Der Wind ist gestern ein bisschen eingschlafen, da haben wir mit dem Motor nachgeholfen, da wir sowieso die Batterien laden, Wasser machen müssen usw. Jetzt segeln wir aber wieder. Heute Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, hat sich hinter uns ein kleiner Squall gebildet, der uns aber nur minimal gestreift hat. Ach ja, der Fisch war super lecker! Daniel hat ihn ganz phantastisch zubereitet. Als Dessert gab es Obstsalat mit frischer Papaya, Bananen usw. Gesünder geht es nicht! Morgen werden wir die Hälfte unserer Strecke (ca. 1000 Seemeilen) über den Atlantik geschafft haben. Bis dahin und viele Grüße vom Atlantik
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Wieso mit Genua nicht platt vorm Wind? Schmettlingssegeln! Genua zur einen Seite, Grosssegel zur anderen, so haben wir fast den ganzen Atlantik überquert. Das die Squalls völlig überraschend in der Nacht kommen haben wir auch sehr schnell gelernt aber bei uns war’s dann nur ein Triangel im Blister. Weiter gute Fahrt und viel Petri Heil
Siggi und Juergen