Ordentlicher Wind von bis zu 27 Knoten trägt uns zügig unter Segeln von Mustique in die ca. 20 Seemeilen entfernte Saline Bay von Mayreau. Uns erwartet ein hübsches, kleines Örtchen mit gutem Internetcafé, Supermarkt und einigen Restaurants. Geht man die einzige Straße bergauf, spürt man deutlich die leider vorhandene Armut. Am zauberhaften, palmengesäumten Strand startet gerade eine Regatta von mehreren winzigen Booten. Die dazugehörige Musik dröhnt aus den Boxen des Bootshauses. Abends wird gegrillt. Wir lernen die neben uns ankernde Crew der Segelyacht Murada kennen, die wir schon öfter an der Funke gehört haben und verbringen zwei schöne Tage miteinander. Wir schnorcheln mit Stachelrochen oder beobachten das Treiben an Land und in der Bucht. Nachdem wir uns am späten Nachmittag den Berg hochgeschleppt haben, finden wir, dass die urige, bunte Bar, an welcher „Welcome to Robert´s nice life“ steht, einladend aussieht und wir genehmigen uns ein erfrischendes local Bierchen. Robert, der Rasta Man ist sehr freundlich und fröhlich unterwegs. Als wir ihm mitteilen, dass wir auch hungrig wären, scheint ihn das aber doch zu überfordern. Er muss erst mal nachschauen, was er überhaupt alles so in der Küche findet, und wir haben den Eindruck, dass er irgendwie auch erst noch einen Koch organisieren müsste. Nach einiger Wartezeit geben wir die Hoffnung auf, dass wir hier noch etwas zu Beißen bekommen und wechseln ins Dennis Hideaway. Wie sich herausstellt, ist Deutschland für Dennis die zweite Heimat, er hat sogar eine Tochter dort. Da die Saison in der Karibik bald vorüber ist, arbeitet auch hier im Moment kein Koch mehr, und Dennis bittet uns einfache Gerichte auszusuchen, da er selbst kochen muss. Wir bestellen Red Snapper in Weinsauce und Seafood-Pasta. Alles schmeckt wunderbar. Auf dem Heimweg bis zum Dinghi-Dock begleitet uns ein junger Boy, der uns irgendwas mit seinem unverständlichen Englisch klar machen will. Mir ist das ein bisschen unheimlich, da wir nicht wissen, was er will. Einige Tage später wird uns klar, dass er uns wahrscheinlich nur im Auftrag von Dennis gut nach Hause bringen wollte. Sorry, hätten wir das gewusst, hätte er natürlich ein paar EC-Dollar bekommen. Man kann halt nur jedem vor den Kopf schauen, und leider schwingt auch immer ein gewisses Misstrauen mit. Am nächsten Morgen gehen wir Anker auf zu den Tobago Cays, von denen jeder Segler schwärmt.
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