Letzte Tage auf Kap Verde

Unsere Tage in Mindelo verbringen wir mit ein paar Arbeiten am Boot, Treffen mit anderen Seglern und Warten auf den richtigen Wind (vornehmlich in der Floating Bar). Es ist meist sonnig und sehr warm, da wir im Moment kaum noch Wind hier haben, während weiter nördlich ein Tief tobt. Vor einigen Tagen haben Kathrin und David von der Segelyacht (SY) Iris zu einer Pontonparty geladen. Wir und viele andere Segler haben uns auf dem (sehr wackeligen) Steg vor ihrem Boot getroffen, jeder hat Speisen und/oder Getränke mitgebracht und es wurde gefeiert, getanzt, gesungen und geschwommen. Das war sehr lustig! Letzten Mittwoch sind wir mit Heinz vom Katamaran Canta Libre, der ein paar Tage nach Silvester in Mindelo angekommen ist, mit der Fähre auf die Nachbarinsel Santo Antao gefahren. Ein einheimischer Taxifahrer hat uns mit seinem Kleinbus wunderschöne Ecken der vielfältigen Landschaft der Insel gezeigt. Auf Santo Antao findet man einerseits bizarre Felslandschaften mit tiefen Schluchten, deren höchste Erhebung der Vulkan „Topoi de Corona“ mit 1979 m ist.  Im auffallenden Kontrast dazu stehen die im Norden befindlichen unglaublich grünen Terrassen und Täler, die durch levadas (Wasserläufe) entstanden sind. Die Luft ist angenehm klar und frisch. Gut gedeihen können hier unter anderem Bananenstauden, Papayas, Brotfrüchte und Zuckerrohr, aus welchem der traditionelle Grogue destilliert wird. Fischerei, Landwirtschaft und die Gewinnung von Basalt und Vulkanschlamm, der zur Herstellung von Zement verwendet wird, gehören zu den wenigen Wirtschaftszweigen der Insel. Unsere Tour führt uns von der Hafenstadt Porto Novo im kargen Süden bis hinauf in den Norden zum Ponta de Sol (Sonnenpunkt). Wir besuchten die Hauptstadt Ribeira Grande mit ihren wasserreichen Tälern. Der Rückweg führte uns über den Ort Sinagoga, wo die Ruine einer Synagoge auf einer Klippe steht, und das hübsche Örtchen Paúl mit seinen malerischen Wasserfällen. Auf Empfehlung unseres Guides Adelino ließen wir den Tag in einem netten Restaurant bei frischem Fisch und Hühnchen unter Bananenpflanzen ausklingen, bevor er uns wieder zur Fähre brachte. Unterwegs kauften wir noch schnell eine ganze grüne Bananenstaude, an der ziemlich viele Früchte hängen. Da die Bananen alle beinahe gleichzeitig reif werden und wir nicht so viele auf einmal essen können, verteilen wir sie lieber unter den befreundeten Seglern für die Atlantiküberquerung.

Der Hafen von Mindelo füllt sich langsam vor allem mit Teilnehmern der Atlantik Odyssee von Teneriffa. Unsere Bekannten von der SY Balou sollen auch spätestens am Samstagvormittag eintreffen. Ab Samstag ist endlich wieder ein schöner stetiger Passatwind angesagt, der uns alle gemütlich gen Westen in die Karibik schieben soll. Wir werden entweder Samstag oder vielleicht erst Sonntag starten, da wir noch auf die Balou‘s warten. An diesem Wochenende gehen sehr viele Schiffe wieder hier raus und Kathrin von der SY Iris hat freundlicherweise eine Liste von etlichen Schiffen mit den Kontaktdaten zusammen gestellt, so dass wir unterwegs untereinander kommunizieren können. Heute Abend gibt es noch eine Farewellparty mit einem kleinen Umtrunk und Musik. Für die Atlantiküberquerung rechnen wir so um die 16 Tage. Wir setzen von unterwegs auf jeden Fall wieder ein paar Berichte auf die Homepage und geben unsere Positionsreporte ab.

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