Wie kam es dazu?

Wir wollen um die Welt segeln. Wie kam es aber eigentlich zu dieser Idee?

Wir, das sind Daniel (Bj. 1953), Annett (Bj. 1975) und Zappi (Bj. 2002).

Daniel träumte schon immer von einem eigenen Segelboot. Er lernte als Student segeln, hat sogar als Segellehrer gearbeitet, unternahm etliche Chartertörns mit Familie und Freunden, verlor dann aber leider dieses Hobby aus den Augen. Einige Zeit, nachdem wir uns kennengelernt hatten, fragte er mich, ob ich mal versuchen wollen würde, mit ihm zu segeln. Ich hatte vorher nie etwas mit der Segelei zu tun gehabt, aber ich dachte mir: ‚Warum nicht?‘. Also charterten wir im Frühjahr 2003 eine Bavaria auf Mallorca. Es war kalt, wir hatten Sturm und Nebel und wurden fast von einem ziemlich großen Fischer versenkt. Mein Mann hat gedacht, diese Frau bekomme ich wohl nie wieder auf ein Boot, aber ich habe trotzdem Gefallen daran gefunden. Wahrscheinlich auch, weil Daniel in Stresssituationen sehr souverän reagiert und ich somit keine Angst haben muss.

Die Neugier geweckt von Bobby Schenk warfen wir auch ein Auge auf Katamarane. Um so eine Art von Schiff mal kennen zu lernen, nahm Daniel an einer Überführung eines Katamarans Privilege 465 von Lissabon nach Mallorca teil. Er war begeistert und hatte viele wertvolle Tipps bekommen. So charterten wir im Herbst 2003 einen Kat des gleichen Typs   an der Küste der Türkei.

Nach diesem traumhaften Törn stand der Urlaub für das Jahr darauf schon fest. Es musste eine Segeltour auf einem Katamaran sein, den wir abermals in der Türkei, aber diesmal mit unseren Freunden Axel und Simone verbrachten.

Von Göcek aus gings in verschiedene malerische Buchten bis nach Symi in Griechenland und wieder zurück. Es war eine wunderschöne Zeit und von dem Abend auf Symi bei Johannes mit lecker griechischem Essen und Wein schwärmen wir alle heute noch.

Spätestens jetzt war klar, uns hat das Katamaran-Fieber gepackt. Irgendwann in dieser Zeit kam der Gedanke: ‚Wie wäre es, mit einem Kat, einmal um die Welt zu segeln?’Wir haben oft und lange darüber geredet, im Internet Weltumsegler verfolgt, etliche Bücher gelesen und Vorträge gehört, z.B. von den Seenomaden, Hippopotamus oder Bobby Schenk. Damals hatten wir noch zwei Hunde (Beagle) und es war klar, zumindest der Jüngere kommt mit. So stießen wir im Internet auf Siggi und Jürgen, die auf ihrer Petit Prince mit Hündin Julie gerade die Welt umsegelten. Wir haben ihnen einige Fragen, vor allem zum Thema Segeln mit Hund, gestellt. Aus diesem Kontakt entstand eine Freundschaft, die bis heute fortbesteht. Mittlerweile haben die beiden ihre Reise beendet und sind, denke ich, froh und glücklich über die gemachten Erfahrungen, auch wenn sie nicht immer positiv waren.

Mit all den gewonnen Eindrücken durch die Berichte und Erzählungen anderer Segler trafen wir die Entscheidung, das große Abenteuer einer Weltumrundung mit einem Segelschiff auch zu wagen. Und so begannen wir unsere Planungen und Vorbereitungen. Da wir beide nicht zu Übermut neigen und die Dinge, die wir tun, auch gern verstehen und können wollen, sorgten wir mittlerweile noch für eine Reihe von theoretischen und praktischen Voraussetzungen und Kenntnissen. Auch, wenn Daniel schon sehr viel mehr konnte als ich, machten wir noch zusammen den Sportbootführerschein-See und ein Medizin-Seminar. Wir lernten tauchen und schießen. Daniel belegte zwei Dieselmotoren-Kurse. Ein Skippertraining auf einem Privilege 465 in Kroatien war sehr lehrreich. Für die Kommunikation absolvierten wir den SRC (UKW-Sprechfunk) und nahmen an einem Seminar „Kommunikation auf Yachten“ teil. Im Moment kämpfen wir uns durch die letzte große Hürde, die Amateurfunklizenz, damit wir ein Rufzeichen bekommen und dann auch via Kurzwelle über große Entfernungen mit der ganzen Welt in Verbindung stehen können. Für den Amateurfunkschein können wir die kompetente Betreuung des www.funken-lernen.de Teams nur empfehlen.

Für eine Weltumsegelung braucht man auch ein Schiff. Der Typ stand mit dem Katamaran Privilege 465 bzw. 495 bereits fest und wir mussten uns einige Zeit in Geduld fassen, bis wir das geeignete gebrauchte Boot zum Kauf gefunden hatten. Es war nahezu perfekt nach unseren Vorstellungen ausgerüstet und lag noch dazu in der Nähe unseres Hafens Moraira in Spanien, von welchem die Reise auch starten soll.

Anfang September 2011 nach Erstellung eines Gutachtens von Herrn Weise und anschließender Kaufabwicklung wurden wir  stolze Besitzer unserer „ME“. Wen die Bedeutung dieses Namens interessiert, kann bald im Bereich „Schiff“ eine Erklärung dazu finden. Seitdem verbringen wir unsere Urlaube hauptsächlich mit Bootsreparaturen und Umbaumaßnahmen, was sich wahrscheinlich jeder Segler lebhaft vorstellen kann. Um die ME auf Herz und Nieren zu checken und uns an den Umgang mit ihr zu gewöhnen, nahmen wir uns für den Sommer 2012 einen größeren Törn durchs Mittelmeer vor.

Ausführlich wird davon im nächsten Bericht zu lesen sein. Nur so viel schon vorab: Im Moment treffen wir Vorbereitungen für die Überführung unseres Schiffes im Mai/Juni 2013 nach Les Sables in die Werft, in der es gebaut wurde, da wir auf unserer Sommertour einige elementare Dinge festgestellt haben, die nicht mehr so funktionieren, wie es sein sollte. Außerdem wird die ME dort noch einmal gründlich überprüft und einige Sachen nach unseren Wünschen geändert.

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