Inselerkundung von Lanzarote

Wie die gesamten Kanaren ist auch Lanzarote als die viertgrößte und nordöstlichste der 7 großen kanarischen Inseln vulkanischen Ursprungs. Hier gibt es mehr als 100 Vulkane. Die Entstehung Lanzarotes begann bereits vor 36 Millionen Jahren, als submarine Vulkanausbrüche den Erdsockel schufen. An der Wasseroberfläche tauchte Lanzarote dann “erst” vor ca. 20 Millionen Jahren auf. Der letzte Vulkanausbruch fand im Jahr 1824 statt. Wenn man in den Süden der Insel fährt, kann man an der bizarren Landschaft  genau den Weg sehen, den die schwarze Lava genommen hat. Während unseres Aufenthalts in Arrecife haben wir uns einen Mietwagen genommen und die Insel erforscht. Unser erster Halt war die Volvo Penta-Vertretung in Puerto Calero. Wir mussten ein Ventil für unseren Steuerbordmotor bestellen. Danach fuhren wir in die Marina Rubicon und schauten uns dort ein wenig um, weil wir hier demnächst auch ein paar Tage verbringen wollen. Weiter der Küste folgend besuchten wir noch die Los Hervideros – Lavabänke, die weit ins Meer ragen – und El Golfo – ein halb versunkener Krater mit einer grünen Lagune. Am nächsten Tag ging es in den Nationalpark Timanfaya, in welchem man mit dem Bus zu einigen Vulkanen fahren kann. Sehr eindrucksvoll! Dass knapp unter der Erdoberfläche immer noch über 400°C herrschen, beweisen Reisigbüschel, die sich einfach so entzünden lassen, wenn man sie in ein Erdloch legt. Wasser, in Röhren geschüttet, die ca. 10 m in den Boden eingelassen sind, zischt in Sekundenschnelle als dampfende Fontäne in die Höhe. Im dortigen Restaurant ist eine Art Brunnen gebaut, auf dem ein Gitter liegt. Fertig ist der Lavagrill! Enorme Hitze steigt auf, wenn man sich über die Öffnung beugt.

Lanzarote ist für seinen schmackhaften Weißwein bekannt. Das kommt daher, dass die Reben im fruchtbaren Lavaboden bestens gedeihen. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, einige Bodegas zu besuchen und uns mit Wein einzudecken. Zuerst kehren wir bei der Bodega “El Grifo” ein und schauen uns auch das zugehörige Weinmuseum an. Ein paar Tage später zieht es uns noch zur Bodega Bermejo, ein echter Geheimtipp. Die Erkundung des Nordens von Lanzarote musste ein paar Tage warten, da wir uns an einem Stück Käsekuchen vergiftet haben. Man kann eben nicht mehr alles so bedenkenlos essen! Zwischendurch nahmen wir noch am Atlantik Odyssey-Seminar teil. Von Lanzarote aus startet eine Reihe von Schiffen, die im Rahmen dieser Rallye im November über den Atlantik gehen. Wir haben überlegt, im Januar mit der Atlantik Odyssey II von Teneriffa aus mitzugehen, uns aber dagegen entschieden, weil wir noch nach Kap Verde wollen. Mittlerweile ist auch unser Motorventil gekommen. Der Techniker meinte, das wir dafür aus dem Wasser müssten, Daniel hat es aber problemlos auch so geschafft. Außerdem bauten wir die Fußschalter für unsere Heckwinschen an. Bis dato bedienten wir diese immer ganz leger per Fernbedienung. Ist prinzipiell toll! Dumm war nur, dass dann jedes Mal die Navigationsplotter ausgegangen sind. Also jetzt doch aufstehen und mit dem Fuß betätigen. Die äußeren Motorräume bekamen neue Gummilippen verpasst, damit kein Wasser mehr eindringt, wenn Wellen über die Heckstufen kommen.

In den letzten Tagen in Arrecife fuhren wir dann doch noch in den Norden und schauten uns Teguise, die ehemalige Hauptstadt von Lanzarote, an, ein beschauliches Örtchen mit einem afrikanisch angehauchten Markt, engen Gässchen und gemütlichen Cafés und Bars. Nach der Weiterfahrt über die Berge mit einem atemberaubenden Blick zur Küste passieren wir Haria. Wir wollen zu zwei Höhlen an der Ostküste. Die erste Höhle heißt: “Jameos del Agua”. Sie ist hübsch anzuschauen, aber ob das den Preis von 9,-€ pro Person rechtfertigt, sei dahin gestellt. Und so beschließen wir am Eingang der Höhle “Cuevas de los Verdes”, die nochmal 9,-€ pro Person kosten sollte, diese auszulassen und davon lieber nett essen zu gehen.

Vormittags, am 18.11.2015 startete die Atlantik Odeyssey I. Wir beobachten das hektische Treiben und verabschieden uns. Wir wollten nach Rubicon weiter fahren und draußen ein paar Fotos machen, wenn die ganze Schar von Schiffen ausläuft. Am Tag vorher checkt Daniel nochmal unsere Motoren, die in Moraira noch in Ordnung waren. Beim Backbordmotor ist Wasser im Getriebeöl. Der Simmering muss getauscht werden. Dafür müssen wir aus dem Wasser. So liegen wir seit gestern Vormittag auf dem Trockenen und beobachteten den Start der Ralley eben von dort aus. Der Volvo-Techniker war gestern Nachmittag noch da und hat uns versprochen, die verpressten Simmeringe (wir machen lieber gleich beide) noch heute zu bringen. Dann ist aber wahrscheinlich keiner mehr in der Werft und wir kommen erst morgen Vormittag wieder ins Wasser und werden dann gleich nach Rubicon fahren. So ist es halt. Aber besser jetzt, als dann auf dem Atlantik. Daniel baut die Propeller ab und wir waschen das Schiff nochmal von allen Seiten. Nachdem wir in Rubicon auf Lanzarote waren, werden wir Las Palmas auf Gran Canaria ansteuern, dann noch nach Kap Verde gehen und Ende Dezember wollen wir über den Atlantik.

 

 

 

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