Gibraltar – Moraira

12.09. – 15.09.2013

Am Donnerstagmorgen, des 12.09.2013, starten wir von Gibraltar und brettern bis abends durch zu einem kurzen Zwischenstopp in Fuengirola. Wir haben es eilig, weil unser Freund Peter in Moraira auf uns wartet, um unseren Hund mit nach Deutschland zu nehmen. Dort wird Zappi dann bei sehr lieben Freunden besser aufgehoben sein, als wenn wir ihn mit nach Malta nehmen und dann wieder tagelang durchsegeln bzw. motoren. Ganz lieben Dank an dieser Stelle an Peter und die Familie Dartmann, dass ihr Euch alle so kurzfristig dazu bereit erklärt habt. Im Winter werden wir dann mit Zappi Kistenpinkeln üben. In dem überfüllten und touristischen Fuengirola verweilen wir nur gute 1 ½ Stunden und ziehen weiter durch die Nacht nach Roquetas de Mar. Die Überfahrt ist relativ ruhig. Ich wache die erste Hälfte der Nacht, Daniel die zweite. Zu meinem Erleichtern sehe ich während ich aufpasse, so gut wie kein anderes Schiff. Nur der Steuerbordmotor, der bis jetzt tadellos lief, macht auf einmal die altbekannten Geräusche, als ob er zwischendurch wieder zu wenig Diesel bekommt. Wahrscheinlich befindet sich doch noch was in der Leitung. Kurz bevor wir unser Ziel am frühen Morgen erreichen, knallt es auf einmal auf unserem Boot und ein Fall samt Rolle, an der er ganz oben am Mast befestigt war, liegen auf dem Deck. Das ist der Fall, mit dem ich Daniel normalerweise in den Mast ziehe. Er war scheinbar oben nicht richtig befestigt. Das hätte mehr als gründlich schief gehen können. Wir informieren erneut die Werft, da diese alle Fallen, Rollen, Klemmen usw. überprüfen und bei Bedarf austauschen sollten. Der Fall war neu, die Rolle nicht, noch dazu war sie nicht fest. In Roquetas de Mar/Almeria legen wir gegen 9.40 Uhr am Vormittag bei wieder starkem Seitenwind an. Es ist wie verhext, draußen ist entweder gar kein Wind oder aus der falschen Richtung. Kurz vor einer Hafeneinfahrt fängt es richtig an zu blasen. Es ist schwierig bei der Schaukelei und dem Wind die Festmacher und die Fender vorzubereiten. Also muss ich bis in die sehr kurze Hafeneinfahrt warten. Jetzt muss alles schnell gehen, da der Wind uns trotz Motoren in Richtung steinerne Anlegepier drückt. Alles passt auf die Sekunde. Ich habe gerade den letzten Fender dran, da sind wir schon an der Mauer. Die vor uns liegende Guardia Civil hilft uns beim Festmachen, worüber ich nicht unfroh bin. Dafür kontrollieren sie auch gleich unsere Papiere. Am Abend gehen wir lecker bei einem Engländer mit Marc und Fatimah essen, die sich über unseren erneuten Besuch freuen. Leider können wir abermals nicht ein paar Tage bleiben, haben den beiden das aber für nächstes Jahr, wenn wir auf die große Reise gehen, versprochen. In Roquetas de Mar können wir nicht tanken, also fahren wir dort am nächsten Morgen raus und halten am frühen Abend in Garrucha zum Tanken und Pausieren in einer Tapasbar. Wieder nach ca. 1 ½ Stunden treten wir unsere Nachtfahrt nach Moraira an. Wir haben uns entschlossen, nicht nach Alicante zu fahren, sondern direkt nach Moraira, weil wir dann näher am Haus sind und alles schneller abzuwickeln ist. Wir wollten vorher noch eventuell in Torrevieja zwischenstoppen, aber auch diesen Plan haben wir geändert. So teilen wir uns diesmal die Wachen, wie es unsere Wachheit bzw. Müdigkeit erlaubt. Auch diese Nacht ist verhältnismäßig ruhig. Wir laufen parallel, aber ein bisschen versetzt zur
Großschifffahrtsstraße. So sieht man Tanker, Frachter u. ä. an einem vorbeiziehen, hat aber keinen Stress damit, weil sie unserem Kurs nicht kreuzen. Die Sterne am Himmel haben einen atemberaubenden Glanz, weil kein Licht von Städten stört. Wir sehen die Milchstraße und Milliarden von Sternen wie in greifbarer Nähe. Außerdem haben wir durch das Mondlicht unglaublich gute Sicht. Bei einer Nachtfahrt im Atlantik hat Daniel mich damals geweckt und mir das fluoreszierende Wasser, welches unser Schiff aufwirbelt, gezeigt. So was habe ich noch nie gesehen. Unzählige kleine leuchtende Pünktchen umgeben uns. Wunderschön! Heute Nacht bleibt uns dieses Schauspiel leider verwehrt. Auch Delphine sehen wir während unserer Überfahrt von Les Sables nach Moraira nicht sehr oft und wenn, dann nur ganz kurz. Woran das auch immer liegen mag? Wahrscheinlich mögen die Säuger es, wenn mehr Menschen auf dem Schiff sind oder sie vermissen Hendrik, Lisbeth und Walter. Wie auch immer, wir erreichen am 15.09.2013 ca. 9.45 Uhr wohlbehalten Moraira. Vor der Hafeneinfahrt warten wir den Start einer dort stattfindenden Regatta ab und bekommen dann erst mal einen provisorischen Platz vor der Tankstelle zugewiesen. Als sich am Abend der Rummel beruhigt hat und alle Regattateilnehmer nach Hause gesegelt sind, können wir uns auf einen richtigen Platz im Hafen verlegen. Peter ist zwischenzeitlich mit unserem Zapperle nach Hause gefahren. Der kleine Hund war unterwegs superlieb und fühlt sich jetzt bei Dartmanns pudelwohl. Wir haben am Montag und am Dienstag alles auf dem Schiff klargemacht. Morgen, am Mittwoch, den 18.09.2013 stechen wir in Richtung Malta in See. Zuerst geht es nach Ibiza, dann nach Mallorca und anschließend über Sardinien und Sizilien nach Malta. Änderungen vorbehalten. Wieder treibt uns die Zeit, damit wir nicht in die Herbststürme geraten. Auf Malta führen wir unser Schiff dem Zoll vor. Dann geht unsere kleine Reise zurück nach Alicante, wo das Bootchen überwintern wird. Über unsere Erlebnisse werden wir Euch natürlich auf dem Laufenden halten.

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