Barbados

Den  Namen Barbados (portugiesisch os barbados=die Bärtigen) erhielt die karibische Insel 1536, weil sich der portugiesische Entdecker Pedro Campos durch die frei herabhängenden Wurzeln der Feigenbäume (Ficus citrifolia), die überall auf der Insel stehen, an Bärte erinnert fühlte. Kurz nach der Entdeckung Barbados´ versklavten spanische Eroberer zahlreiche Bewohner für Plantagenarbeiten auf anderen Inseln. Der Rest der Bevölkerung floh. Dadurch verwaiste das Eiland zu jener Zeit. 1625 übernahm England die Herrschaft und siedelte Sklaven an, die vornehmlich aus Irland, aber auch aus anderen Ländern, stammten. Die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erlangte Barbados am 30. November 1966. Es ist aber immer noch ein Staat des Commonwealth of Nations mit Königin Elisabeth II als Staatsoberhaupt. Die Bevölkerung setzt sich heute zu 90% aus Nachkommen afrikanischer Sklaven und zu 10% aus Briten, Iren und Asiaten zusammen. Die Einwohner der Insel heißen Barbadier, bezeichnen sich aber selbst als Bajan. Genau so wird auch die gebräuchliche Sprache genannt, die ein auf dem Englischen basierender kreolischer Dialekt ist. Die Amtssprache ist Englisch. Die Wirtschaft auf Barbados beschränkte sich bis weit in das 20. Jahrhundert hauptsächlich auf die Zucker-, Rum- und Sirupproduktion. Später kamen noch der Tourismus, die Handwerkproduktion und die Förderung von Erdöl an der Küste der Insel hinzu.

Im Gegensatz zu den meisten anderen karibischen Inseln ist Barbados nicht aus Vulkanen entstanden, sondern durch unterseeische Riffkalke, die vor ca. 125.000 Jahren entstanden und dann in die Höhe gewachsen sind.                                                                                          Als die östlichste Insel der Kleinen Antillen ist Barbados für Segler, die in die Karibik wollen, bei einer Atlantiküberquerung am nächsten gelegen. So landen auch wir nach über 2000 Seemeilen in Port St. Charles auf Barbados. Wir können problemlos einklarieren und ankern anschließend in kristallklarem Wasser in der vorgelegenen Bucht. Olaf mit seiner Segelyacht Renos liegt bereits hier und in der netten Gesellschaft von anderen australischen, amerikanischen und deutschen Crews feiern wir zünftig unsere Ankunft mit einigen traditionellen Rumpunschs. Wir freuen uns sehr, als am darauffolgenden Tag unerwartet Heinz mit seiner Crew auf der Canta Libre und noch einen Tag später Kathrin und David mit ihrer Segelyacht Iris im Hafen eintrudeln. Da es in Port St. Charles nicht viel mehr als den sehr teuren Yachtclub gibt, gehen wir mit 4 Booten in die nächstgelegene hübsche Bucht Speightstown. Dort können wir zumindest in einem Supermarkt einige Lebensmittel kaufen und liegen sehr angenehm vor Anker. Nach einer Atlantiküberquerung hat eigentlich jeder was zu reparieren, und die nächsten Nautikgeschäfte gibt es erst in Bridgetown. Außerdem erwartet die Crew der Iris dort Besuch aus der Heimat. Also gehen wir wieder geschlossen mit 4 Booten nach Bridgetown. Wir haben deshalb nicht in Bridgetown einklariert, weil es dort sehr hektisch zugehen soll. Olaf gab uns den Tipp, in Port St. Charles einzuklarieren und das hat sich auf jeden Fall gelohnt. In Bridgetown bleiben wir nur eine Nacht, weil es am Ankerplatz sehr ungemütlich und das Anlanden mit dem Dinghi auch jedes Mal ein Abenteuer ist. Nachdem die zwei Freunde von Kathrin und David eingetroffen sind, lichten die ME, die Canta Libre und die Iris die Anker und kehren nach Speightstown zurück. Richard von der Little Bristol Bar freut sich auch, dass wir wieder da sind. An einem Abend ließen wir uns bei karibischen Temperaturen das von Roger und Nicolas, den Gästen der Iris, mitgebrachte originale Schweizer Käsefondue im Cockpit unserer ME schmecken. Alle zusammen haben wir eine Inselrundfahrt unternommen und dabei zuerst die Tropfsteinhöhle Harrison´s Cave besucht. Hier konnte man sehr eindrucksvoll die geographische Entstehung der Insel nachvollziehen. Im Andromeda Botanic Gardens konnten wir viele wunderschöne Pflanzen bewundern, die eine gewisse Iris Bannochie und ihr damaliger Ehemann in aller Welt gesammelt und hier gepflanzt haben. Mit einem herrlichen Blick über die wunderschöne, aber raue Bottom Bay schlürften wir zum Abschluss der Tour unsere ersten Kokosnüsse mit einem Schuss Rum. Lecker schmecker!!!!!!!!!!!!!!!

Barbados hat uns insgesamt ganz gut gefallen. Die Menschen sind freundlich und versuchen, jeden Wunsch zu erfüllen, den man hat. Leider ist es auf der Insel sehr teuer und wir vermissen noch das typisch karibische Feeling. Am 09. Februar 2016 wollten wir in Port St. Charles wieder ausklarieren und mit der Canta Libre und der Iris weiter ziehen. Dabei gab es eine kleine Komplikation. Unsere Waffen, die wir ganz legal an Bord haben, weil wir nicht wissen, in welche gefährlichen Gebiete wir noch kommen, wurden bei der Einklarierung an Bord versiegelt. Das Case mit der Munition wurde ebenfalls versiegelt, aber nicht durchgezählt. Der Zollbeamte bei der Ausklarierung hat es genauer genommen und alles gezählt. Als wir das Schiff in Moraira vor fast 4 Monaten startklar gemacht haben, hat Daniel eine Waffen- und Munitionsliste erstellt. Weil wir dann aber Bedenken wegen der Zuladung des Bootes hatten, haben wir wieder einige Munition rausgenommen, aber die Liste nicht geändert. Ergo fehlte bei der Ausklarierung auf Barbados Munition, die noch auf der Liste stand. Autsch!!!!! Wie sollten wir erklären, dass es einfach ein administrativer Fehler unsererseits war, und wir keine Patronen auf Barbados verkauft oder verschossen haben. Wir haben uns schon im Gefängnis gesehen. Da es langsam dunkel wurde, sind die zwei anderen Boote schon vorgefahren und wir haben der Dinge geharrt, die da kommen. Gott sei Dank hat uns der Beamte nach einiger Zeit erlöst und uns das Go für unsere Weiterreise gegeben. Wir waren froh, den Anker aufholen und den Kurs auf St. Lucia setzen zu können. Die ca. 90 Seemeilen bis dorthin legten wir über Nacht zurück. Leider hatten wir eine etwas unangenehme Seitenwelle, die uns wieder einigermaßen durchgeschaukelt hat. Da wir immer noch kein AIS haben, haben wir uns gefreut, dass uns die Iris, die anfangs vor uns war, vor kreuzenden Schiffen gewarnt hat. Am Vormittag des 10. Februar 2016 sind wir mit unseren drei Booten bei strömendem Regen in der Rodney Bay Marina auf St. Lucia eingelaufen.

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Eine Antwort zu Barbados

  1. Barbara & Rainer sagt:

    Hallo Ihr beiden,
    dieser Logbucheintag über Barbados ist mal wieder „Spitze“, Annett!!! So können wir auch aus der Ferne an Euren Erlebnissen teilhaben:-)
    Macht’s weiterhin gut und bleibt gesund.
    Mit lieben Grüßen aus Heinsberg,
    Barbara & Rainer

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