Alicante

Zwischenzeitlich haben wir einige Dinge auf dem Boot erledigt. Starterbatterien wieder eingebaut, das Deck vom roten Sahara-Sand und schwarzen Ruß des angrenzenden Containerhafens befreit, Dinghi geschrubbt, das Schiff mit allen möglichen Sachen bestückt usw. Wir wollten auch das Großsegel putzen. Es war windstill, aber immer wenn wir es ziemlich weit draußen hatten, kam Wind aus der falschen Richtung. Beim letzten Versuch konnten wir das Segel plötzlich nicht mehr einholen, es hakte, der Werftchef kam schon ganz aufgeregt angerannt: „It´s to dangerous!“ Ja, wissen wir auch. Das Groß will aber nicht mehr runter. Gott sei Dank hat es Daniel dann mit einem kräftigen Ruck freibekommen und es rauschte wieder auf den Baum. Puh, das war wieder mal aufregend! „Katamaran auf dem Trockenen gekentert“ wäre auf jeden Fall eine klasse Schlagzeile in einschlägigen Segeljournalen gewesen.

Nachts hören wir immer wieder die Bilgepumpe im Steuerbordmotorraum einsetzen. Seltsam. Daniel meint aus Geck: ‚Fehlt nur noch, dass der Warmwasserboiler defekt ist und der Motorraum voll Wasser steht.‘ Bitte lass es einfach nur einen undichten Schlauch sein oder so was. Nicht der Boiler. Wir wollen nächste Woche in die Biskaya und da könnte eine heiße Dusche manchmal ganz angenehm sein. Es war natürlich der Boiler. Per Express aus Deutschland bestellt, kostet der Versand fast so viel wie das Teil selbst. Konnte er nicht noch ein bisschen halten, dann hätten wir ihn sowieso ausgetauscht.

Im Moment bastelt Daniel mit unserem Motorspezi Udo Eichhofer am Boot. Es war eine gute Idee, die Motoren nochmal von einem Fachmann überholen zu lassen, da er festgestellt hat, dass ziemlich zeitnah Wasser ins Öl gelangt wäre. Das ist, wie man weiß, nicht so gesund.

Nächsten Mittwoch kommt der Sohn von guten Freunden. Er hat Segelerfahrung und begleitet uns nach Frankreich. Das freut uns sehr, da wir
wahrscheinlich auch einige Male nachts fahren müssen, um schneller voranzukommen. So können wir die Wachen anders aufteilen.

Vor ein paar Tagen bekamen wir eine E-Mail aus der Schweiz. Ein Pärchen hatte unsere Homepage entdeckt und fragte an, ob sie ein Stück mitsegeln könnten. Der Mann hat 25 Jahre Segelerfahrung und kennt die Biskaya gut. Seine Partnerin ist relativ unerfahren, wie ich, und möchte segeln lernen. Wir telefonieren und lassen uns Fotos schicken. Die beiden machen einen guten Eindruck. Die Flüge sind mittlerweile schon gebucht und wir werden sie in Portugal aufgabeln. Damit haben noch einen erfahrenen Segler an Bord. Jetzt muss nur noch der Wind stimmen und wir werden einen schönen Törn haben.

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